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Daniel Schöni, Inhaber und Patron der Schöni Transport AG. | Bild: Rafael Hüssy
9.10.2024

Schöni übernimmt Benteler-Areal

Der grösste Arbeitgeber von Rothrist, die Schöni Transport AG, erwirbt das Benteler Areal. Auf eine Fläche von 11 Fussballfeldern lässt sich so einiges realisieren. Die Wirtschaftsförderung weiss, dass Herr Schöni bei der Ansiedlung von Gewerbe und Industrie vor allem an die Branche «Food and Beverages» denkt. Dies ist eine der Fokusbranchen des Kantons Aargau. Die Wirtschaftsförderung wird zum einen bei der Ansiedlung von geeigneten Unternehmen helfen. Es geht darum, die durch die Benteler AG verlorenen über 300 Stellen mittelfristig wieder hinzuzugewinnen.


Daniel Schöni ist der neue Besitzer des Benteler-Areals – das sind seine Pläne

Nun ist es offiziell: Die Schöni Transport AG in Rothrist ist neuer Besitzer des Benteler-Areals. Der Kauf ist bereits abgewickelt. Dem ZT hat Daniel Schöni verraten, was er mit dem Areal vorhat.

Nach dem Schliessungsentscheid im Frühling 2023 stellte die Benteler Steel/Tube in Rothrist die Produktion diesen Sommer endgültig ein. Die Benteler Gruppe beschloss, das Areal zu verkaufen. Jetzt ist klar: Das Grundstück gelangt in Rothrister Hände. Die Schöni Transport AG hat den Zuschlag erhalten. «Ich hätte nie gedacht, dass die Benteler Gruppe das Areal verkauft», sagt Daniel Schöni, Inhaber und Patron der Schöni Transport AG. Als er vom zuständigen Immobilienbroker kontaktiert wurde, sei er sehr überrascht gewesen. «Als wir uns im Verwaltungsrat dann damit befasst haben, war aber schnell klar, dass das Areal für uns sehr interessant ist.» 

 

Ein generationenübergreifendes Projekt

82’000 Quadratmeter Fläche inklusive eigenem Bahnanschluss könne die Schöni Transport AG für die Zukunft sehr gut gebrauchen, so Schöni. Das Ganze sei ein generationenübergreifendes Projekt. «Wir bräuchten das Areal aktuell nicht zwingend. Für die Weiterentwicklung der Firma und die kommenden Generationen ist es aber optimal.» Geplant ist ein Foodpark inklusive Kühllager, in dem verschiedene Lebensmittelproduzenten angesiedelt werden sollen. Daniel Schöni ist überzeugt, dass die Gemeinde von dem Projekt profitieren würde: «Wir würden einige hundert neue Arbeitsplätze schaffen.»

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Das Benteler Areal verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. | Bild: Archiv ZT/Bruno Muntwyler

Steht die BNO dem Projekt im Weg?

Der Plan steht also bereits. Das Einzige, was dem Vorhaben noch im Weg stehen könnte, ist die Rothrister Bau- und Nutzungsordnung (BNO). «Die Bau- und Nutzungsordnung macht es natürlich nicht einfacher für uns», so Schöni. Man versuche aber, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das sowohl der BNO als auch dem eigenen Unternehmen gerecht werde. Hier müsse ein guter Kompromiss gefunden werden. Falls die Gemeinde mit dem Projekt nicht einverstanden ist, würde das Areal wohl jahrelang brach liegen. «Wir haben finanziell längerfristig geplant und können das Areal gut zehn Jahre lang unberührt lassen», sagt Schöni. Das sei natürlich nicht das Ziel. Aber falls man keine Lösung fände, die beide Seiten zufrieden stelle, käme es wohl dazu.

 

Die Gemeinde wartet auf die Absichtserklärung

Der Rothrister Gemeindeammann Ralph Ehrismann ist über die genauen Pläne der Schöni Transport AG noch nicht informiert. «Wir wissen, dass Daniel Schöni das Areal gekauft hat. Was genau geplant ist, wissen wir noch nicht», so Ehrismann. Man warte jetzt darauf, dass die Schöni Transport AG die detaillierten Pläne für das Areal schildere und eine Absichtserklärung vorlege. «Dann können wir als Gemeinde beurteilen, ob die geplante Nutzung BNO-konform ist.» Ein reiner Logistikbetrieb wäre laut Ehrismann aber nicht mit der BNO vereinbar. «Das Hauptgeschäft auf dem Areal müsste eine Produktion sein.»

 

Wirtschaftsförderer ist erfreut 

Adrian Borer, Wirtschaftsförderer in Oftringen, Rothrist und Zofingen, freut sich, dass eine lokale, in der Region verankerte Firma das Areal übernimmt und es unternehmerisch entwickeln will. Die Schöni Transport AG sei schon jetzt der grösste Arbeitgeber in Rothrist und der Foodpark sei ein zukunftsgerichtetes Projekt, das nochmals mehr Arbeitsplätze schaffe. Man müsse auf jeden Fall verhindern, dass das Benteler Areal das gleiche Schicksal ereile wie das Strebel-Areal. «Jahrelanger Leerstand wäre aus Sicht der Wirtschaftsförderung die schlechteste Lösung.»

Borer ist aber optimistisch. Aufgabe der Gemeinde sei es nun, Daniel Schöni bei der Umsetzung der Pläne zu unterstützen. «Klar ist, die BNO schränkt Daniel Schöni natürlich etwas ein, was die Projektausarbeitung angeht.» Reine Lagerei sei nicht möglich und auch nicht erwünscht. «Ein auf Herstellung ausgerichteter Standort wäre aber mit der BNO vereinbar», so Borer. Die Lebensmittelindustrie sei laut Kanton eine der Fokus-Branchen im Aargau. Als Wirtschaftsförderer wird Borer nun produzierende Unternehmen, die sich in der Region niederlassen möchten, mit Schöni vernetzen. «Ich hoffe, dass sich Daniel Schöni und die Gemeinde auf eine Stossrichtung einigen können, damit das Foodpark-Projekt rasch umgesetzt werden kann. Dann ist es eine gute Sache für Rothrist und die Region», so Borer.