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Der Hauptsitz der StWZ Energie AG in Zofingen. | Bild: Rafael Hüssy
03.06.2024

Ablehnung der EW-Fusion

Nach der Ablehnung der Fusion der Energieversorger von Rothrist, Oftringen und Zofingen letzten Dezember hofften wir, dass sich die beiden «willigen» Gemeinden Oftringen und Zofingen dazu entschlössen, die Fusion auch ohne Rothrist weiter zu verfolgen. Dieser Weg scheint vom Tisch. Schade!


Abbruch der Zusammenschlussgespräche: EW-Fusion liegt definitiv auf Eis

Oftringen und Zofingen haben das Zusammengehen der Energiewerke geprüft – und nun einen Entscheid gefällt. Für diesen gab es vor allem einen Hauptgrund.

Die Fusion der Energiewerke Oftringen, Rothrist und Zofingen ist auf der Zielgeraden gescheitert. Während in Zofingen der Einwohnerrat und in Oftringen sowie Vordemwald die Gemeindeversammlungen dem Zusammenschluss zustimmten, scheiterte das Anliegen in Rothrist. Mit 946 Nein- zu 881 Ja-Stimmen bestätigten die Stimmberechtigten im Dezember an der Urne den Entscheid der Gemeindeversammlung. Das von Unternehmern ergriffene Referendum war entsprechend nicht erfolgreich.

Im Anschluss wollten Oftringen und Zofingen das weitere Vorgehen prüfen. Auf Anfrage des Zofinger Tagblatts äussert sich nun Hans-Ruedi Hottiger, Verwaltungsratspräsident der StWZ Energie AG, nach Absprache mit den Verantwortlichen des Elektrizitätswerks Oftringen, zur Situation.


«Die beteiligten Gremien zogen den Schluss, dass viele einzelne Faktoren zur Ablehnung in Rothrist geführt haben.»

Hans-Ruedi Hottiger, VR-Präsident StWZ Energie AG


Der Steuerungsausschuss des Zusammenschlussprojekts, die Verwaltungsräte der involvierten Unternehmen sowie die Eigentümervertretungen hätten das Scheitern analysiert, sagt er. Kurz vor Weihnachten seien zudem die Mitarbeitenden aller involvierten Unternehmen an einem «Schluss-Apéro» umfassend über das Ende des Projekts und das weitere Vorgehen in den Unternehmen orientiert.

 

Verschiedene Faktoren führten zur Ablehnung

«Die beteiligten Gremien zogen den Schluss, dass viele einzelne Faktoren zur Ablehnung in Rothrist geführt haben», führt Hottiger aus. Da seien unter anderem die – kurzfristigen – Tarif-Differenzen bei Strom und Wasser, aber auch eine gewisse «Furcht» vor der Grösse der Zofinger StWZ. «Grundsätzlich ist es immer schwierig, die Vorteile eines so komplexen Projektes wie ein EW-Zusammenschluss der Stimmbevölkerung kurz und verständlich zu vermitteln», fasst es Hottiger zusammen. «Umso mehr, als sich viele Vorteile erst in ein paar Jahren gezeigt hätten und die Zukunft eines ‹Weiter wie bisher› auch völlig unterschiedlich gedeutet werden konnte.»

Da sowohl die Gemeindeversammlung in Oftringen als auch der Einwohnerrat in Zofingen einen solchen Zusammenschluss mit überzeugender Mehrheit befürwortet hatten, erachteten es die Verwaltungsräte der EW Oftringen AG und der StWZ Energie AG als opportun, einen Zusammenschluss nur dieser beiden Werke zu prüfen. «Entsprechend fanden diverse Gespräche zwischen den beiden strategischen Gremien von EWO und StWZ, auch unter Einbezug der Eigentümervertretungen, also des Gemeinderats Oftringen und des Stadtrates Zofingen, statt», so Hottiger. Die Entscheidungsgremien seien nach sorgfältigem Abwägen verschiedenster Faktoren zum Schluss gekommen, dass vorläufig ein Zusammenschluss von EW Oftringen und StWZ nicht weiterverfolgt werden soll.

 

Oftringen wäre Minderheitseigentümerin gewesen

«Aufgrund der Tatsache, dass bei einem Zweier-Zusammenschluss die Stadt Zofingen klare Mehrheits- und die Gemeinde Oftringen klare Minderheitseigentümerin werden würden, schätzten die Verantwortlichen die politische Machbarkeit in der Gemeinde Oftringen als sehr unsicher ein», erläutert Hottiger den Grund für den Entscheid. «Um die Mitarbeitenden in beiden Unternehmen nicht noch für eine weitere längere Zeitdauer bis zur endgültigen politischen Entscheidung im Ungewissen zu lassen, entschied man sich zum vorläufigen Abbruch der Zusammenschlussgespräche.»

 

Gemäss Hottiger wollen die Verwaltungsräte von EWO und StWZ aber auf operativer Ebene «rasch und konsequent sinnvolle Kooperationsmöglichkeiten zwischen EWO und StWZ eruieren und mögliche Zusammenarbeitsprojekte in die Wege leiten».